13.300 offene Stellen in klimarelevanten Bereichen haben Österreichs Betriebe derzeit dem Arbeitsmarktservice (AMS) gemeldet, darunter knapp 2300 in der Steiermark. Dieser hohe Bedarf nach qualifizierten Arbeitskräften wird in den nächsten Jahren noch viel stärker zunehmen, um etwa den weiteren Umstieg auf erneuerbare Energieformen wie Sonne, Wind und Wasser zu bewältigen. Mit dem im Jänner 2023 präsentierten „Just Transition Aktionsplan für Aus- und Weiterbildung“ bemüht sich die Bundesregierung daher gemeinsam mit den Sozialpartnern und dem AMS gezielt um Umschulungen im Umwelt- und Klimabereich. „Die Energiewende erfordert tüchtige Hände und kluge Köpfe“, betont der steirische AMS-Landesgeschäftsführer Karl Heinz Snobe – die ökologische Transformation sei auch eine Herausforderung für den heimischen Arbeitsmarkt.

Aus diesem Grund initiierte das AMS ein „Arbeitsbündnis Green Jobs in der Steiermark“, dem neben dem Sozialressort des Landes wichtige Einrichtungen der beruflichen Erwachsenenbildung und der Bildungsorientierung angehören. „Green Jobs sind echte Zukunftsjobs – nicht nur für jeden einzelnen, sondern auch am Arbeitsmarkt insgesamt. Green Jobs sind eine wichtige Voraussetzung dafür, dass wir die Klimawende schaffen, aber auch eine Riesenchance für weiteres ökologisches Wachstum von Arbeit und Wirtschaft in der Steiermark. Daher unterstützt das Sozialressort des Landes diesen Schulterschluss für eine neue Ausbildungsoffensive, um den enormen Fachkräftebedarf auch in diesem Bereich besser abdecken zu können“, unterstreicht Soziallandesrätin Doris Kampus. „Wir wollen als AMS Steiermark gemeinsam mit unseren Partnern einen noch stärkeren Schwerpunkt auf klimarelevante Aus- und Weiterbildungen legen, um gut ausgebildete Arbeitskräfte für Green Jobs zu gewinnen und so dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken“, erläutert Snobe.

Mit 55 Jahren im Wunschberuf gelandet
Der Hartberger Andreas Lind lässt sich gerade über das AMS für einen Green Job ausbilden, er absolviert eine Qualifizierung zum Anlagen- und Betriebstechniker mit dem Zusatz Erneuerbare Energien: „Wie eine Wechselschaltung funktioniert, begeisterte mich bereits als achtjähriges Kind. Vielseitig interessiert und immer lernwillig, bekam ich nun mit 55 Jahren die Chance, einen weiteren Beruf – meinen Wunschberuf – zu erlernen. Die Ausbildung im Schulungszentrum Fohnsdorf kann ich Frau und Mann in jedem Alter empfehlen. Sie bietet tolle Berufsaussichten.“

Green Jobs sind laut einer Definition des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft Berufe, die alleine durch ihre Ausbildung direkt die Möglichkeit bieten, positiv auf Klimaveränderungen einzuwirken. Das sind etwa Berufsfelder wie Installations- und Gebäudetechnik, Elektrotechnik, der Bau- und Holzbereich oder die Entsorgungs- und Recyclingbranche. Schon jetzt bietet das AMS Steiermark gemeinsam mit seinen Partnern zahlreiche Aus- und Weiterbildungen für diese gut bezahlten und zukunftssicheren Branchen an, ein weiterer Ausbau des Programms in allen Regionen des Bundeslands wird nun forciert.

Gemeinsam ausbilden für Green Jobs
Die GreenJobs-Initiative richtet sich auch an steirische Unternehmen, die bereit sind, interessierte und geeignete Jobsuchende direkt am Arbeitsplatz zu neuen Mitarbeiter_innen auszubilden: Im Rahmen der bundesweiten Umweltstiftung werden Umschulungen und Weiterbildungen im Umwelt- und Klimabereich gezielt mit 17,5 Millionen Euro gefördert. „Unsere arbeitsplatznahen Qualifizierungen sowie Stiftungen stehen Unternehmen aller Größen und Branchen offen und werden von AMS und Land Steiermark finanziell gefördert“, so Snobe abschließend. Daran interessierte Betriebe können sich an ihre Berater_innen im Service für Unternehmen der jeweiligen regionalen AMS-Geschäftsstelle wenden.

Information und Orientierung zu Green Jobs
Arbeitsuchende Personen und Berufseinsteiger_innen werden von den Bündnispartnern gezielt ermuntert, sich für eine Ausbildung im Bereich Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu interessieren. In der Berufsorientierung und -information sollen die grünen Zukunftsjobs auf den Radar von (jugendlichen) Berufseinsteiger_innen gebracht werden. Besonders will man dabei Frauen motivieren – sie sind einer aktuellen OECD-Studie zufolge in den eher technischen und männerdominierten Green Jobs stark unterrepräsentiert. Damit würden ihnen große Gehalts- und Karrierechancen entgehen.
Dem neuen „Arbeitsbündnis Green Jobs in der Steiermark“ gehören neben dem Arbeitsmarktservice und dem Sozialressort des Landes Steiermark die folgenden Einrichtungen der beruflichen Erwachsenenbildung an: Steirische Arbeitsförderungsgesellschaft m.b.H. (StAF), Berufsförderungsinstitut (bfi) Steiermark, Zentren für Ausbildungs-Management (zam) Steiermark, Schulungszentrum Fohnsdorf (SZF), move-ment Personal- und Unternehmensberatung GmbH sowie die Koordinierungsstelle AusBildung bis 18 (KOST) Steiermark.

Fotocredit: AMS/Foto Fischer

23.03.2023
Technische Berufe kennenlernen und erleben
An der Fachhochschule FH JOANNEUM Kapfenberg fand die Bildungs- und Karrieremesse für Frauen „Female Future“ statt. Im AMS Graz Ost fand ein „Frauentalk zum Frauentag“ statt, wo es speziell um Zukunftsjobs für Frauen ging. Auch die AMS Regionalstelle Hartberg nutzte diesen Tag und veranstaltete einen Info-Vormittag, um Frauen über ihre Chance zu informieren. Das Schulungszentrum Fohnsdorf war an diesen drei Veranstaltungen vor Ort und informierte zahlreiche interessierte Frauen über Qualifizierungsmöglichkeiten und Karrierechancen in den technischen Berufen. Sie konnten vor Ort direkt das Schweißen an den virtuellen Schweißsimulatoren ausprobieren. In Graz waren auch VR-Brillen im Einsatz. Hier konnte frau einen 360° Blick auf erfolgreiche Visualisierungprojekte der Teilnehmenden im Bereich CAD-Technik werfen.

Von Orientierung zur beruflichen Entscheidung
Besonders das Angebot der beruflichen Orientierung war für viele sehr interessant und neu. Viele stellen sich die Frage: Was soll ich beruflich machen? Welcher Beruf passt zu mir? Auf diese Fragen kann die praxisorientierte berufliche Orientierung im Schulungszentrum Fohnsdorf Antworten liefern. Es können bis zu 3 Berufsbereiche im SZF erprobt werden. Zur Auswahl stehen die Bereiche Elektrotechnik, Schweißtechnik, Metalltechnik, IT und Tourismus. Mit der beruflichen Orientierung im SZF können praktische Erfahrungen in verschiedenen Branchen gesammelt werden. Durch die Arbeit an verschiedenen Projekten lernt man die beruflichen Tätigkeiten und Aufgaben besser kennen. Mit den gesammelten Erfahrungen kann anschließend eine berufliche Entscheidung getroffen und die nächsten Schritte gesetzt werden.

Frauen berichteten von Ihren Erfahrungen
Bei der Podiumsdiskussion zu dem Thema: “Der Weg in den Zukunftsberuf”, gab Nicole Steyskal, die im SZF die Qualifizierung zur Zerspanungstechnik absolvierte und kurz vor der LAP steht, genauere Einblicke in die Tätigkeiten einer Zerspanungstechnikerin und teilte ihre Erfahrungen während der Qualifizierung mit den interessierten Frauen. Sie empfiehlt allen: “Trauen Sie sich, Neues zu probieren und in einem männerdominierten Beruf durchzustarten. Manchmal muss man etwas riskieren, um auch die schönen Seiten im Leben zu sehen. “

Das SZF präsentierte bei allen Veranstaltungen sein umfassendes Dienstleistungs- und Qualifizierungsangebot und machte Frauen Mut, einen technischen Beruf zu ergreifen, weil Jobs in der Technik gut bezahlt und vielfältig sind. Technische Fachkräfte sind und bleiben am Arbeitsmarkt gefragt und es stehen langfristige Berufsverläufe mit tollen Karrierechance zur Verfügung.


08.03.2023
Die begehrte Jobmesse startet in das nächste Jahr. Bitte beachten Sie, dass sich der ursprüngliche Termin geändert hat. Die SZF-Jobmesse findet am 24. Mai 2023 statt. An diesem Tag verbinden wir wieder Personalsuchende mit potenziellen Arbeitskräften. Hier können Sie Ihr Unternehmen und Ihre offenen Stellenangebote präsentieren. Nutzen Sie die Plattform und knüpfen Sie Kontakte mit künftigen Mitarbeiter*innen.

Die Standplätze sind begrenzt. Melden Sie sich gleich an und sichern Sie sich Ihren Platz: Anmeldung SZF-Jobmesse

Datum: Mittwoch, 24. Mai 2023
Ort: Schulungszentrum Fohnsdorf, Hauptstraße 69, 8753 Fohnsdorf
Beginn: 09.00 Uhr
Ende: 14.00 Uhr

Standgebühr: € 150,- (exkl. 10% MwSt.)
Standfläche: 5m² pro Unternehmen (inkl. Tisch, Sessel, Stromanschluss, WLAN)
Verpflegung: Zwei Mittagessen und vier Getränke sind im Preis inbegriffen


Wir freuen uns auf Sie!


26.01.2023
Während der Qualifizierung Anlagen- und Betriebstechnik bzw. Mechatronik, errichten Teilnehmende selbstständig elektrische und elektrotechnische Systeme für Schaltschränke.

Insgesamt stehen sechs Schaltschränke zum Durchführen dieser Arbeiten im Schulungszentrum Fohnsdorf zur Verfügung. Die Schaltschränke sind am neuesten industriellen Stand und mit SIMATIC bzw. LOGO! Steuerungen der Firma Siemens ausgestattet. Durch die Profinet-Anbindung können auch Fernwartungen simuliert werden.

Die Teilnehmenden verdrahten und bestücken die Schaltschränke nach komplexen Schaltplänen. Nach der Verdrahtung programmieren sie die Steuerung und führen die gesetzlich vorgeschriebene Erstprüfung durch. Die Prüfungsergebnisse werden protokolliert und interpretiert. Sind die Ergebnisse nach Vorschrift zufriedenstellend, geht es an die Erstinbetriebnahme mit der Funktionskontrolle. Anschließend wird die Anlage an fiktive Kund*innen (Teilnehmende aus Prüfungsvorbereitungen) im Zuge eines Übergabegesprächs erklärt und übergeben.

All diese Tätigkeiten werden von den Teilnehmenden selbstständig durchgeführt, damit sie ihre Kompetenzen Schritt für Schritt erweitern.

Für die künftigen Anlagen- und Betriebstechniker*innen und Mechatroniker*innen ist der Schaltschrankbau nur ein Teil der Qualifizierung. Die vielen weiteren Aufgaben, die sie währenddessen lösen und erarbeiten, führen sie schließlich zur LAP und sie können als Fachkraft in der Elektrotechnik durchstarten.

13.01.2023
„Bei uns qualifizieren sich Menschen für die Wirtschaft – damit bekämpfen wir gezielt Arbeitslosigkeit“, so SZF-Geschäftsführer Ing. Heimo Gladik. Im Schulungszentrum Fohnsdorf gehe es aber nicht nur darum, eine Qualifizierung abzuschließen und ein weiteres Zertifikat in den Händen zu halten, sondern die richtigen Kompetenzen für den zukünftigen Beruf zu erwerben. „Wir führen gut qualifizierte Menschen mit Unternehmen, die auf Personalsuche sind, zusammen. Mit innovativen Lernsystemen unterstützen und begleiten wir alle unsere Teilnehmenden in der Entwicklung ihrer Kompetenzen“, erklärt der SZF-Geschäftsführer.

Die Zufriedenheit über interessante und vielversprechenden Gespräche sind sowohl unter den Teilnehmer*innen wie unter den Firmenvertreter*innen spürbar. Viele Firmen sind bereits „Stammkunden“ bei den zweimal jährlich stattfindenden Jobmessen. Heimo Gladik, der gemeinsam mit der Judenburger AMS-Geschäftsstellenleiterin Sabine Gaßner die offizielle Eröffnung dieser Veranstaltung vornahm, wies auch auf den hohen Stellenwert gezielter Qualifizierungsmaßnahmen hin. Aus diesem Grund stand der Tag auch unter dem Motto „Arbeitskräfte planen statt suchen“, eine Initiative, wo innovative Projekte vom Arbeitsmarktservice, dem Schulungszentrum Fohnsdorf und interessierten Firmen gemeinsam durchgeführt werden.

Der Nachwuchs an gut ausgebildeten Fachkräften ist ein Dauerthema, bestätigte auch AMS-Leiterin Sabine Gaßner. „Im Rahmen dieser Jobmesse treffen Angebot und Nachfrage aufeinander, Arbeitgeber*innen und zukünftige Arbeitnehmer*innen kommen direkt und persönlich miteinander ins Gespräch. Das Ergebnis sind intensive Kontakte bis hin zu Einstellzusagen und Fixanstellungen“, so Gaßner.

Das Schulungszentrum Fohnsdorf bietet neben den Qualifizierungsmaßnahmen im Auftrag des Arbeitsmarktservice auch spezielle Beratungen, Konzepte und Maßnahmen für Firmen an. Dabei werden, in enger Absprache mit den jeweiligen Betrieben, Mitarbeiter*innen gezielt auf die Anforderungen ihres künftigen Arbeitsplatzes vorbereitet.

Uns erreichten viele positive Rückmeldungen von Besucher*innen und Teilnehmenden: “Ich habe bei der Jobmesse einige Firmen kennengelernt, die ich vorher gar nicht kannte. Meine Qualifizierung dauert zwar noch, aber durch die Jobmesse weiß ich schon, wo ich mein Praktikum machen werde”, so ein Teilnehmer.

Wir bedanken uns herzlichst bei allen Aussteller*innen, die zum Erfolg der 28. SZF-Jobmesse beigetragen haben.


24.11.2022